Musical vor Rekordkulisse


Quelle: stimme.de

Redakteur: Isabel Hansen

Veröffentlicht am 15.04.2012


Eppingen – Rund 700 Zuschauer auf den Rängen, mehr als 100 Mitwirkende auf der Bühne: Der erste Musicalabend der Eppinger Stadtkapelle setzte gleich Maßstäbe.

Szene aus Hair bei Musical-Show der Stadtkapelle Eppingen in der Hardwaldhalle. (Foto: Hansen)

In der Hardwaldhalle präsentierten die Aktiven des Musikvereins am Samstag  einen Querschnitt durch Showklassiker wie Starlight Express, Hair oder König der Löwen. Dabei scheuten sie sich auch nicht vor den anspruchsvollen Hymnen wie dem Duett „Totale Finsternis“ aus Tanz der Vampire.

Großer Auftritt

Wegen der großen Nachfrage im Vorfeld des Konzerts war die Zahl der Plätze der Halle immer wieder erhöht worden. Trotzdem konnte die Stadtkapelle bei Weitem nicht alle Kartenwünsche erfüllen.

Schon die Kleinsten der Kapelle hatten ihre großen Auftritt vor Publikum.

„Ein Musical-Streifzug bietet uns die Chance, dass alle Musiker von der Früherziehung über Schüler- und Jugend- bis zum Blasorchester gemeinsam auf der Bühne stehen“, erläutert der Vorsitzende der Stadtkapelle Eppingen, Meinhard Volpp, eine der zahlreichen Ideen, die hinter der Frühjahrsveranstaltung steckten.

Stadtkapelle: Musicalabend fast ausverkauft


Quelle: stimme.de

Redakteur: Alexander Hettich

Veröffentlicht am 03.04.2012


Foto: Vischer

Eppingen – Eine Kapelle ist eine Kapelle ist eine Kapelle? Mag sein. Das schließt aber nicht aus, dass versierte Instrumentalisten den Pfad des Gewohnten verlassen und an ihren Gesangsstimmen feilen.

Die Eppinger Stadtkapelle hat sich ein besonders ehrgeiziges Projekt vorgenommen und präsentiert am Samstag, 14. April, ab 19 Uhr in der Hardwaldhalle eine Auswahl berühmter Musicalnummern mit Gänsehautpotenzial.

Vorschusslorbeeren gibt es reichlich: Das Konzert ist schon heute fast ausverkauft. Restkarten für „Best of Musicals“ gibt es in Eppingen im Friseursalon Haargenau und bei Schneider Optik.

In Einklang musizieren


Quelle: stimme.de

Redakteur: Vanessa Müller

Veröffentlicht am 08.12.2011


wichtig. stimmen, Stadtkapelle, Pfeffer, Weihnachtsmarkt. Foto: Müller

Eppingen – Konzentriert steht Tobias Pfeffer vor den jungen Musikern, die gerade das stimmungsvolle „Kling, Glöckchen“ spielen. Mit engen Armbewegungen bedeutet er den Jungs und Mädchen, dass die Passage, die sie gerade in Angriff genommen haben, eine eher ruhige ist. Dann werden seine Bewegungen immer ausladender, die Töne schwellen an, werden lauter, bis das Weihnachtslied seinen musikalischen Höhepunkt erreicht − und schließlich, wieder leiser, verklingt. Der 23-Jährige lächelt, alles hat gut geklappt. „Ein bisschen nervös war ich schon“, sagt er im Anschluss. Kein Wunder, immerhin hat Pfeffer das Amt des Dirigenten gerade erst von seinem Vorgänger Helmut Seefried übernommen. Das Konzert auf dem Eppinger Weihnachtsmarkt ist seine Premiere als musikalischer Leiter des Jugendorchesters der Stadtkapelle.

Demokratisch Eine verantwortungsvolle Aufgabe. Schließlich muss er als Dirigent darauf achten, dass das Zusammenspiel der rund 30 Musiker richtig funktioniert. „Innerhalb der Kapelle gibt es Leistungsunterschiede“, erklärt er. „Ich muss zusehen, dass ich auf jeden eingehe.“ Dabei laufen die gemeinsamen Proben ziemlich demokratisch ab. Wenn ein Auftritt ansteht, darf jeder Vorschläge machen, welche Lieder er gerne spielen würde. „Aber letztendlich muss ich dann sagen, was geht und was nicht.“ Für Pfeffer das Wichtigste: dass es auch zwischenmenschlich klappt. Die besten Voraussetzungen dafür hat er. Der Eppinger kennt die Abläufe in der Stadtkapelle ganz genau. Seit 2005 spielt er selbst im großen Orchester, noch bis Januar ist er zudem Jugendleiter der Stadtkapelle. „Nächstes Jahr gebe ich das Amt ab und widme mich ganz der neuen Aufgabe.“

Damit Pfeffers Arbeit auf soliden Füßen steht, besucht er derzeit den Dirigentenlehrgang des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg. Und auch sonst ist Musik eine wichtige Konstante im Leben des Informatikers. Er spielt im Orchester der Stadtkapelle Posaune und beherrscht die Instrumente Klavier, Tenorhorn sowie Schlagzeug. „Wenn ich selber musiziere, kann ich nur das machen, was in den Noten steht“, sieht Pfeffer die Herausforderung in der Arbeit als Dirigent. „Wenn ich selbst den Stab führe, kann ich mein Verständnis vom Lied einbringen.“ Ein Lieblingslied hat er indes nicht. Egal, ob traditionell oder modern, alles habe für ihn seine Vorteile.

Veränderungen Wie es im Jugendorchester unter seiner Führung weitergeht, wird sich zeigen. „Große Veränderungen plane ich jedenfalls nicht“, sagt Pfeffer. „Es läuft ja alles gut, wie es ist.“ Eine Herausforderung wird es auf jeden Fall, wenn demnächst einige der jungen Leute ins große Orchester wechseln. Dann ist das Jugend-Ensemble nur noch halb so groß. Ein Umstand, der sich auch auf die Musikstücke auswirkt, die das Orchester spielt. Aber Pfeffer ist sich sicher: „Das kriegen wir auch locker hin.“

Butler serviert englische Musik


Quelle: stimme.de

Redakteur: Isabel Hansen

Veröffentlicht am 30.11.2011


Fischer-Insel-Silbertablett. Fingerspitzen. Foto: Hansen

Eppingen – Das Motto des Jahreskonzerts der Stadtkapelle Eppingen hieß „very british“. Anders als bei der Synchronisation mancher Filme ins Deutsche, machte das Blasorchester bei seiner Übersetzung des Themas in die Sprache der Musik keine Fehler. Hinter den Kulissen konnte die Jugendlichen nichts aus der Ruhe bringen.

Sie sind fünf Minuten vor Konzertbeginn cool wie James Bond und schlagfertig wie Emma Peel. „Lampenfieber? Wir? Nein, wir sind nicht aufgeregt“, freuten sich Anna Müller (Querflöte), Jule Keller (Klarinette) und Nina Vollmer (Oboe) auf ihren Auftritt vor großem Publikum in der Hardwaldhalle, in die rund 400 Zuhörer gekommen waren.

Bildungsreise

Das Jugendorchester entführte sein Publikum erst einmal auf eine Bildungsreise hinaus in die Welt. Bei Rikudim, dem hebräischen Wort für Tänze, brachten besonders die Holzbläser Bewegung in die Suite, die den Stil jüdischer Folk-Tänze aufnimmt. Ein Abstecher führte das Jugendorchester mit Adagio vom Komponisten Remo Giazotto zum italienischen Barock. Jazz-Freunde freuten sich über DeFunk Motel von Peter Herbolzheimer, das Raum für ein Solo von Daniel Beez (12) an der Trompete und Jannik Holaschke (16) am Saxophon ließ. Der erste − völlig unenglische − spontane Beifall aus dem Publikum war ihnen sicher.

Schließlich kehrten sie mit einem Medley um den Song „Smoke on the water“ der englischen Kultband Deep Purple zurück auf die Insel und bewiesen, dass Blasmusik auch rocken kann.

Der Kontrast vom Jugendorchester zum Blasorchester war stark. In Frack und blütenweißem Hemd servierte Dirigent Armin Fischer-Thomann in der Rolle des höchst vornehmen Butlers dem Publikum seine Einführung in die englische Etikette auf dem Silbertablett.

Queen

„We proudly present you the Stadtkapelle Eppingen“, näselt er und verschwand. „Sucht er jetzt die Queen?“ fragte sich eine Zuschauerin amüsiert und lag damit gar nicht einmal so falsch. Die Krone der Marschmusik gebührte ohne Zweifel dem ersten Stück des Abends „Pomp and Circumstances Nummer 1“, das mit „Land of hope and glory“ zur inoffiziellen Nationalhymne wurde. Beim Streifzug durch England trafen die Zuhörer auf den bodenständigen Schmied im Dorfpub (Song of the blacksmith), zog die raue Landschaft Schottlands mit ihren meerumtosten Klippen am inneren Auge vorbei (Highland Cathedral), schmeichelte irische Lebenslust dem Ohr wie ein warmer Whiskey der Zunge. Die Instrumente kokettierten, der Nebel hüllte den Morgen danach in ein mystisches Grau (Lord Tullamore). Ausschnitte aus der Filmmusik von „Harry Potter an the chamber of secrets“ von John Williams blieben dicht am Original und setzten doch zusätzliche Akzente. Da gehörten die Standing Ovations des Publikums selbstverständlich zum guten Ton.

Neuer Chef treibt zu musikalischen Höchstleistungen


Quelle: stimme.de

Redakteur: Isabel Hansen

Veröffentlicht am 22.11.2010


Eppingen – Dem Motto ihres Jahreskonzerts „Helden“ sind die Musiker der Stadtkapelle gerecht geworden. Die knapp 500 Besucher feierten am Samstag in der Hardwaldhalle sowohl Jugendorchester als auch das Orchester mit viel Applaus und Ovationen für die anspruchsvollen Darbietungen.

Foto: Hansen

Filmmusik

Es gibt viele Helden, manche erkennt man erst auf den zweiten Blick. Wie beispielsweise die verrückte Familie Simpson, die in der gleichnamigen US-Fernsehserie seit über 450 Folgen trotz aller Macken wie Pech und Schwefel zusammenhält. Die Hommage des Jugendorchesters an „The Simpson“ von Danny Elfmann, arrangiert von Paul Murtha, war ein passender Einstieg in das Jahreskonzert.

Nach einem Blick zurück ins Jahr 1839 mit Nimrod von Edward Elgar, gefolgt von der unvermeidlichen, aber nichtsdestotrotz ungemein spannenden James-Bond-Selektion aus Octopussy, Dr. No und Goldfinger steuerte das Jugendorchester unter Leitung von Dirigentin Simone Volz auf den Höhepunkt zu. Bei Indian Fire trommelten die Hufe, knallte die Peitsche, strich der Wind über die Prärie und heulten die Indianer zum „Hau“ des Häuptlings. Ausgerechnet der Schlagzeuger des Jugendorchesters trat zum Solo-Auftritt an. Die Überraschung wich schnell der Begeisterung: Mit sichtbarer Spielfreude bearbeitete der Solist sein imaginäres Schlagzeug, während das Orchester die Tonkulisse bildete.

„Eine witzige Idee, alles war perfekt synchronisiert. Dafür benötigen die Musiker viel Rhythmus-Gefühl“, meinte Mirjam Auderer-Meixner, ihres Zeichens Musiklehrerin und stellvertretende Vorsitzende des Blasmusikkreisverbandes Heilbronn. „Das Blasmusik altbacken ist, ist ein Klischee. Das Spiel des Jugendorchesters heute ist der beste Gegenbeweis.“

Während das Jugendorchester mit Simone Volz an der Spitze ein eingespieltes Team ist, war es für das Orchester unter dem neuen Dirigenten Armin Fischer-Thomann eine echte Feuerprobe, die das Orchester mit Bravour bestand. Ob in Arsenal von Jan Van der Roost, in Gullivers Reisen von Bert Appermont, beim Triumphmarsch aus der Verdi-Oper Aida oder mit dem Stockholm Waterfestival von Luigi die Ghisallo: die Spielfreude war spürbar. „Sehr kompetent. Er hat die Klangbalance sehr schön herausgearbeitet“, lobte Mirjam Auderer-Meixner. „Die beiden letzten Stücke sind echte Kracher“, versprach der neue Dirigent Armin Fischer Thomann in der Pause gegenüber unserer Zeitung. Er hielt Wort: Die Filmmusik zum erfolgreichsten aller deutschen Kinofilme „Das Boot“ ließ den Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle abtauchen: Klaustrophobie und Kampf.

Pop-Anleihen

Die Krönung des Konzertes war „Bohemian Rhapsody, einer der bekanntesten Songs von Queen-Leadsänger Freddie Mercury. Ein Abschluss, der Mut erfordert und so perfekt zum Konzertmotto „Helden“ passte. Schon am Anfang verwies Meinhard Volpp, Vorsitzender der Stadtkapelle, auf das hohe Leistungsniveau, das für das diesjährige Programm erforderlich ist. „Ein Held ist auch jemand, der sich an Dingen versucht, die auf den ersten Blick unlösbar erscheinen. Bei der Notenausgabe hat manch einer gedacht: Soviel schwarze Punkte. Was sind das für Noten?“